Montag, 5. Oktober 2009

Norwegen - Tag 18

Montag 03. August 2009

Es hat ordentlich geregnet in der Nacht und wir packen wieder ein nasses Zelt zusammen. Dann fahren wir ein letztes Mal nach Oslo. Jan ist leicht erkältet, aber scheint nichts Ernstes zu sein. In Oslo angekommen informieren wir uns, wann ein Bus zum Flughafen fährt und wie wir unsere Rucksäcke in die Schließfächer bekommen. Da wir ja am Morgen auch das Zelt abbauen mussten ist es schon ziemlich spät und wir müssen uns beeilen, wenn wir noch zum Holmenkollen wollen. In der U-Bahn Station treffen wir den Schweizer Flavio, der das gleiche Ziel hat wie wir. Zusammen schlagen wir uns durch das Chaos an Ersatzbussen, denn die Linie 1 zum Homenkollen wird erneuert. Ebenso wie die Skischanze selbst, alles für die Weltmeisterschaft 2011. So schauen wir auf eine riesige Baustelle, aber im Besucherzentrum kann man sich anschauen, wie das fertige Bauwerk einmal aussehen soll. Zu viel mehr als ein paar Fotos reicht unsere Zeit dann auch nicht, also fahren wir zurück zum Bahnhof.
So soll der Holmenkollen mal aussehen:
Bis dahin fehlt noch ein Stück:
Hier decken wir uns noch mit Käse ein und fahren dann zum Flughafen. Im Flieger vergeht die Zeit gar nicht, ich freue mich schon richtig auf mein Zuhause.

ENDE

Norwegen - Tag 17

Sonntag 02. August 2009

Auf nach Oslo! Wir verabschieden uns von Per-Olav und bauen unser Zelt im Garten der Familie auf. Per Olav will zurück zur Farm fahren und so können wir nicht im Haus bleiben. Hier haben wir aber trotzdem fließend Heiß- und Kaltwasser. Die Rucksäcke bleiben im Zelt.
Heute wollen wir ins Folkemuseum (Volksmuseum). Dazu fahren wir mit dem Bus bis ans Ende der Halbinsel, in die Nähe des Schifffahrtsmuseums, und laufen von dort aus zurück zum Volksmuseum.
Blick von der Museumsinsel:
Das Museum ist halt typisch, aber sehr interessant. Es werden viele Hütten von Bauernhöfen gezeigt, eine Stabkirche, dann ein Haus aus Oslo in dem verschiedene Wohnungen passend für verschiedene Zeiten des 20. Jahrhunderts eingerichtet wurden. Es gibt auch ein Vinmonopol von 1930 und eine Ausstellung zur Entwicklung verschiedener Haushaltsgeräte. Auf dem Festplatz tanzen Kinder Volkstänze, unter anderem einen aus dem Rheinland. Alles in Allem sehr viel Input und hinterher sind wir ziemlich fertig.
Stabkirche:
Alter Bauernhof:
Wir fahren dennoch mit dem Bus in die Nähe des Rathauses und laufen von dort zur Akerhus-Festung.
Rathaus:
Gehe ich nicht schon als echter Norweger durch?
Das Schloss hat leider schon zu, aber das Gelände der Festung ist schön und bietet auch guten Ausblick auf den Oslofjord.
Wir haben jemanden gefunden, der uns zusammen fotografiert:
Jan nimmt Norwegen ein:
Hier erholen wir uns eine Runde und fahren dann zurück nach Asker. Vom Bahnhof laufen wir zurück zum Haus und - wie könnte es anders sein nach zwei Tagen mit schönem Wetter - es fängt an zu regnen.

Norwegen - Tag 16

Samstag 01. August 2009

Morgenprogramm! Danach gibt es Frühstück und eine Menge Tipps, was wir uns in Oslo wie und in welcher Reihenfolge anschauen können, oder wie wir am besten fahren. Dazu gibt es die Stort Dagskort für 100 Kronen, mit der man in und um Oslo alle Verkehrsmittel (außer Taxi) nutzen kann. Sie gilt auch wirklich 24 Stunden und nicht wie in Deutschland von 9-20 Uhr oder solche Späße. Auch hier tragen wir uns ins Gästebuch ein und fahren dann Richtung Oslo. Die Fahrt wird lang. Jan unterhält sich während der Fahrt mit Per-Olav, während ich auf der Rückbank döse oder aus dem Fenster schaue. Zwischendurch machen wir halt in der Hauptstadt der Bücher. Ein kleiner Ort mit sehr vielen Buchläden und einem schönen kleinen Hafen. Das Wetter ist toll und so gibt es erstmal Eis. Danach geht es weiter und am späten Nachmittag sind wir in Asker. Von dort aus unternehmen wir gleich die erste Tour nach Oslo. Das Gepäck bleibt im Haus. In Oslo laufen wir vom Bahnhof die Karl-Johans Gate entlang, eine große Fußgängerzone zum Königspalast.
Nationaltheater:
Königspalast:
Blick vom Königspalast die Karl-Johans Gate hinunter:

Von dort aus schlagen wir uns quer durch die Stadt zum Vigelandsparken. Die vielen Statuen sind echt sehenswert, aber vieles ist bei einem Besuch gar nicht aufzunehmen. Ich will dort unbedingt noch einmal hin!
Vigelandsparken, ein Überblick:
Ich versuche mich als Statue:
Obelisk:
Blick auf den Park:
Jan:Menschenring:
Spaß im Souveniershop 1: "Mach mal was mit dem Troll!"
Spaß im Souveniershop 2: Lustige Hüte
Vom Vigelandsparken fahren wir dann zurück zum Bahnhof, essen gutes amerikanisches Essen bei McDonald’s und fahren zurück nach Asker.

Norwegen - Tag 15

Freitag 31. Juli 2009

Wir werden heut von Berit Christine abgeholt, bis dahin frühstücken wir gemütlich und schreiben ins Gästebuch der Familie. Bevor wir abgeholt werden, kommen die neuen Besucher der Wiborgs an und wir haben wieder neue Gesprächspartner.
"Wuff!"
Mit Berit Christine und der kleinen Maren (2 Jahre alt) fahren wir zuerst nach Grimstad. Zusammen laufen wir durch die Stadt, schauen uns die Kirche an, essen Eis und gehen einkaufen.
Die Kirche in Grimstad:

Ich, Sonnenschein Maren und Berit Christine
Blick auf Grimstad:
Danach geht es zur Farm. Während Berit Christine das Abendessen zubereitet, unterhalte ich mich mit ihr. Hauptthema sind natürlich Pferde, es sind doch fast alle Reiter gleich. Wir können auch unsere Wäsche waschen und trocknen. Nach dem Abendessen schauen wir uns mit Berit Christine und dem Hund die Umgebung an. Sie zeigt uns die Stelle, an der sie baden gehen und wir versuchen auch Biber zu entdecken. Leider haben wir Pech, dabei waren wir so schön leise.
Wieder im Haus gibt es noch ein kleines Nachtmahl und viel Musik. Per-Olav zeigt uns einige norwegische Bands. Bis 1.30 Uhr sitzen wir zusammen, dann verabschiede ich mich ins Bett. Die anderen drei bleiben sogar noch länger wach.

Norwegen - Tag 14

Donnerstag 30. Juli 2009

7.00 Uhr aufstehen, Regen, 9.00 Uhr loslaufen. Unsere Karte ist echt Mist, wir finden den Weg auf den Radweg nicht. Also auf zum Supermarkt (die Böschung hoch) und nachfragen. Wir müssen doch den Weg lang, den ich gestern schon begangen habe! Nur 500m nachdem ich umgedreht habe, steht der Wegweiser für den Euro-Radweg Nummer 1. Da hier die Straße noch im Bau ist, scheint es auch gar keine aktuellen Karten zu geben. Nach wenigen Kilometern kommen wir an einen Wegweiser, der zwischen 2 Wegen hängt und geradeaus auf einen Baum zeigt. Super! Der rechte Weg ist mit Schotter bedeckt und es sieht aus als endet er vor einem Tor. Wir entscheiden uns für den linken Weg, eine mit Sackgassenschild (gilt ja nur für Autos) versehene Asphaltpiste. Es sind nur noch 16km bis Grimstad, das sollte zu schaffen sein. Ja, denkste. Wir laufen. Und laufen. Und laufen. Die letzten Hütten haben wir hinter uns gelassen und sind auf einer steilen Schotterpiste gelandet. Euro-Radweg? Aha! Ich weigere mich nach einer Weile weiterzulaufen, mein Magen sagt wir sind hier falsch. Hätte sich ja ruhig mal früher melden können. Wir drehen um und fragen an der nächstbesten Hütte, wo wir sind. In Sådeholla. Und falsch. Mist. Das Ehepaar in der Hütte lädt uns auf einen Kaffee ein. Sie stellen sich als Thomas und Berit Wiborg vor und erzählen uns viel über die Umgebung. Inzwischen regnet es nicht mehr. Es schüttet. Es gewittert. Berit lädt uns auf Lunsj ein, was wir gerne annehmen. Der Hund der beiden ist auch sehr begeistert von uns, eine total freundliche Bordercollie-Mischlingshündin. Da es immer noch regnet fragen Thomas und Berit ob sie uns nach Grimstadt fahren sollen. Sie wollen eh einkaufen und meinen es wäre egal, ob sie nach Lillesand oder Grimstad fahren. Natürlich sind wir einverstanden. Später fragen uns die beiden, ob wir nicht komplett bei ihnen übernachten wollen. In der Nacht soll es einen schweren Sturm geben und dann im Zelt schlafen behagt mir wirklich nicht. Wir bleiben und wandern morgen nach Grimstad. Zuerst müssen wir aber einkaufen fahren, in Lillesand. Auf dem Weg dorthin zeigen uns Thomas und Berit dann auch den richtigen Weg, den wir morgen laufen müssen. Nachdem man also diese Weggabelung passiert hat, ist alles wieder ganz einfach. Zumindest vergewissern sie uns, dass wir nicht die einzigen sind, die sich hier irren.
Während Berit also einkauft, erzählt uns Thomas viel über Hendrik Ibsen und seine Werke. Nach dem Einkaufen gehen wir mit ihm auf einen längeren Spaziergang, zum Standort der ehemaligen Fabrik seines Großvaters, dem Liegeplatz ihres Boots und auf den Knieben.
Spaziergang mit Wuff:
Das ist ein großer Felsen mitten im Wald, mit einem Überhang unter dem man sogar übernachten kann. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht!
Thomas und ich beim Spaziergang:
Ausblick vom Knieben:
Wieder im Haus erzählt uns Thomas weitere Geschichten über die Umgebung, zum Beispiel auch eine über unseren letzten Schlafplatz - Langedalsvann.

Exkurs: Langedalsvann ist ein See auf Meeresniveau, nur durch einen schmalen Streifen Land von der Nordsee getrennt. Durch Bauarbeiten in der Nähe des Sees mussten vor einigen Jahren Sprengungen am Fels vorgenommen werden, um Platz für die Straße und Häuser zu schaffen. Ergebnis davon war, das Schwefelverbindungen in den See flossen und das Wasser vergifteten. Ergebnis: See tot! Kein Fisch, kein Bakterium lebt hier mehr. Daher auch die unnatürliche Fabre des Wassers. Für Menschen ist das Wasser unschädlich, allerdings hat dieses Ereignis die Norweger sozusagen wachgerüttelt. Die neuen Bauarbeiten in der Gegend werden streng überwacht, das Wasser wird regelmäßig gesäubert.

Wir mit Berit vor dem Sommerhaus:
Während des Abendessens (super leckere Hackfleischlasagne und Salat) kommt das Gespräch auf Pferde, da die Tochter Berit Christine und Enkeltochter der beiden reiten. Ich auch. Also wird mal eben noch eine Tour zur Tochter organisiert, nach Røynland. Dort angekommen werden wir mit der Familie bekannt gemacht und ich darf sogar eine Runde auf dem dänischen Warmblut reiten. Ein schönes Pferd!
Der Schwiegersohn von Berit und Thomas will am Samstag nach Asker fahren. Da das direkt auf unserer Strecke nach Oslo liegt (noch 20 Minuten mit dem Zug in die Innenstadt), nimmt er uns gerne dorthin mit. Die Norweger sind echt ein super gastfreundliches Volk!
Wieder “daheim” in Sådeholla unterhalten wir uns noch lange mit unseren Gastgebern und verschwinden dann im Bett.

Norwegen - Tag 13

Mittwoch 29. Juli 2009

Ich gehe gleich morgens baden. Frisch ist das Wasser, aber schön. Ich schwimme sogar einmal über den komischen See. Ist bloß doof, wenn man mitten auf dem See an Ice Age 2 denken muss. Das Wasser hat da die gleiche Farbe und da schwimmen diese riesigen Fische drin, die mit den scharfen Zähnen. Auf so blöde Beziehungen kann auch nur ich kommen. Nachdem ich baden war, gehe ich Brot kaufen. Unseres ist schon wieder fast alle und so mache ich einen netten Spaziergang in die eine Richtung, um dann festzustellen, dass ich einen riesigen Umweg gelaufen bin. Aber egal, im Training sind wir ja. Zurück am See wasche ich meine Sachen, Jans trocknen schon fröhlich vor sich hin. In der Sonne und mit dem Wind trocknen die recht gut. Man muss aber ständig aufpassen, dass nichts wegfliegt und wieder im See landet. Da wir also eh nicht weg können, faulenzen wir auf den Steinen und lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen.
Nach dem Mittagessen geht Jan Blaubeeren sammeln. Die gibt es hier wirklich in Massen. Ich erkunde die Straße an unserem See in die andere Richtung, mein Weg am Vormittag ging ja nicht nach Grimstad. Auch hier sieht es irgendwie nicht richtig aus und ich drehe nach ca. 1,5km wieder um. Am Vortag sind wir von der Hauptstraße einfach die Böschung zum See und zur kleinen Straße runtergekugelt. Jan hat, während ich wandern war, geschätzte 2kg Blaubeeren verdrückt.
Blaubeermonster!
Ich prophezeie ihm Magenschmerzen und Scheißeritis. Meine Warnung wohl im Ohr, nimmt er die Klopapierrolle sicherheitshalber in der Jackentasche mit. Zurück an unserem Strand macht er es sich dann auf den Felsen bequem, mit der Rolle als Kissen. Das will er dann wohl als große Erfindung preisen, geht aber rhetorisch mit: „Kann man auch als Klopapier benutzen!“ voll in die Hose. ACH?! Ist ja jetzt nicht so, dass wir die Rolle mitgenommen haben, um sie am Ende unserer Reise in einem Edelrestaurant Oslos als die am weitesten in Norwegen rumgekommene und wahrscheinlich längste Serviette der Welt aus Deutschland zu verkaufen. Nein, nein, die war eigentlich schon für ihren ursprünglichen Verwendungszweck gedacht. Klingt banal, ist aber so!